Ehemaliges Ledigen-Wohnheim weicht dem Neubau für Feuerwehr und Dorfleben Grambow (SVZ 11.07.2002)
Einen lang gehegten Wunsch erfüllen sich die Grambower: Das ehemalige Ledigen-Wohnheim des Gutes wird derzeit abgerissen. An gleicher Stelle entsteht das Gemeinde- und Feuerwehrhaus. Das seit Jahren leer stehende Ledigen-Wohnheim des früheren Volkseigenen Gutes Grambow am Wasserwerk wird derzeit abgerissen. Die Asbestplatten der Außenhülle sind bereits von den Bauleuten der Firma BTV Holthusen abmontiert und fachgerecht entsorgt worden. Sie entkernten dieses Gebäude und holen nun Binder für Binder vom Dach. Diese sollen wiederverwendet werden.
„Jetzt verschwindet endlich ein Schandfleck, und mitten im Dorf entsteht unser neues Gemeindehaus“, freut sich Bürgermeister Herbert Piotrowski. Denn nach dem Abriss geht es ohne Pause weiter: Auf den Fundamenten des alten Wohnheimes entsteht das neue Gebäude. Allerdings muss der vorhandene Keller zugeschüttet werden. Ihn für eine Nutzung umzugestalten, wäre zu teuer gewesen. Bis zum Winter soll der Rohbau des neuen Gemeindehauses stehen. Unter seinem Dach spielt sich in Zukunft das Grambower Dorfleben ab. So zieht hier die freiwillige Feuerwehr ein. Das jetzige Gerätehaus der Wehr am Dorfrand ist viel zu klein. Es bietet gerade mal Platz für ein Fahrzeug, das zweite Fahrzeug der Wehr steht in der Halle eines Landwirtschaftsbetriebes.
Auch der Gemeindearbeiter erhält sein neues Domizil in dem Gebäude – inklusive Fahrzeug-Stellfläche und Werkstatt. Für die Dorfjugend ist mit der Einweihung ebenfalls die Zeit der Provisorien vorbei: Sie bekommt hier Clubräume. Der Bürgermeister selbst kann dann seine Sprechstunden in eigenen Räumen abhalten, bislang ist er Gast im „Moorkrug“.
Nicht vergessen wurde ein Raum für Feiern der Dorfgemeinschaft und der Familien. Dieser soll bis zu 70 Personen Platz bieten. Alles in allem kostet das Grambower Gemeindehaus etwa 650000 Euro. Der größte Teil dieses Geldes kommt aus der Rücklage der Kommune, die für die Verwirklichung dieses Projektes seit Jahren spart. Die Grambower wollten den Neubau auch bereits im Vorjahr in Angriff nehmen (SVZ berichtete). „Allerdings klappte es damals nicht, die fest eingeplanten Fördermittel zu bekommen“, ergänzt Herbert Piotrowski. Denn auch das Schweriner Arbeitsamt hilft beim Bauen, so konnten die ausführenden Firmen zwei Fachkräfte über das Programm „Jugend baut“ einstellen.
Für das Projekt werden derzeit noch von der Amtsverwaltung Lützow die Arbeiten zum Innenausbau ausgeschrieben. Diese sollen in den Wintermonaten erfolgen. Im Sommer des kommenden Jahren können dann die Grambower ihr Gemeindehaus in Besitz nehmen. Zum Projekt gehört auch die Erhaltung und weitere Gestaltung einer alten Streuobstwiese auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Beide Objekte hatte die Gemeinde Grambow von der Treuhand erworben, um das Dorfzentrum nach ihren Vorstellungen zu gestalten und zum Mittelpunkt des Gemeindelebens zu machen.
Werner Mett